Schriftzeichen, die in der Regel eine grammatikalische Aufgabe im Text übernehmen, haben meist auch noch eine begriffliche Bedeutung. In den Wörterbuchauszügen stehen in erster Linie die Übersetzungen als Begriff. In diesem Abschnitt finden Sie einfache Erklärungen der Grammatik.
者 {zhě} als Partikel, der das Satzthema markiert (topikalisierend)
Die Begriffe die vor dem 者 stehen sind das Thema des Satzes oder auch der folgenden Sätze.
Beispiel:
XXX 者 AB, BC, = Was das XXX betrifft, so ist es AB, BC
者 {zhě} als Partikel, der Verb/Adjektiv um ein Substantiv ergänzt (nominalisierend)
Übersetzen wir die Begriffe, die vor dem 者 stehen als Verben/Adjektive, macht das 者 quasi ein Substantiv aus ihnen, bzw. es wird ein geeignetes Substantiv eingesetzt:
Derjenige, der…
勞 |
心 |
者 |
治 |
人 |
---|---|---|---|---|
sich bemühen |
Herz |
Nominalisierungspartikel |
regieren |
Mensch |
Wer sich mit dem Herzen bemüht, der regiert Andere |
||||
而 {ér} als Konjunktion
Das heißt: Hier verbindet es zwei Begriffe die quasi beide gelten. In diesem Fall also nicht als Aufzählung wie: „und“, sondern wie :„ebenso“, „in dem gleichen Moment“, „und dabei“
Beispiel (Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Klassisches_Chinesisch):
鳴 |
鼓 |
而 |
攻 |
之 |
---|---|---|---|---|
tönen lassen |
Trommel |
dann |
angreifen |
ihn |
Greife ihn unter Trommelschlägen an. |
而 {ér} als Partikel
Beispiel: weinen 而 vorbeilaufen = weinend vorbeilaufen, vorbeilaufen und dabei weinen
之 {zhī} als Ersatz für ein Objekt
Beispiel (Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Klassisches_Chinesisch):
天 |
與 |
之 |
天下 |
---|---|---|---|
Himmel |
geben |
ihm |
Welt |
Der Himmel gibt ihm die Welt. |
之 {zhī} als Attribut
Beispiel (Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Klassisches_Chinesisch):
人 |
之 |
道 |
---|---|---|
Himmel |
Attributpartikel |
Dao, Weg |
Das Dao des Menschen |
則 (vereinfacht 则) {zé} als Konjunktion (Konditionalsatz)
Beispiel:
不 |
仁 |
則 |
民 |
不 |
至 |
---|---|---|---|---|---|
nicht |
menschlich sein |
dann |
Volk |
nicht |
herbeikommen |
Handelt man nicht menschlich, kommt das Volk nicht herbei. |
|||||
所 {suǒ} als Partikel zur Nominalisierung
Beispiel:
所 |
得 |
非 |
所 |
求 |
也 |
---|---|---|---|---|---|
Partikel |
bekommen |
nicht |
Partikel |
suchen |
Aspektpartikel |
was (man) bekommen hat |
was (man) gesucht hat |
||||
Was (man) bekommen hat, ist nicht das, was (man) gesucht hat. | |||||
也 {yě } als satzfinaler Partikel
Beispiel:
所 |
得 |
非 |
所 |
求 |
也 |
---|---|---|---|---|---|
Partikel |
bekommen |
nicht |
Partikel |
suchen |
satzfinaler Partikel |
was (man) bekommen hat |
was (man) gesucht hat |
||||
Was (man) bekommen hat, ist nicht das, was (man) gesucht hat. | |||||
以 {yǐ} als instrumentaler Partikel
Beispiel:
吾 |
以 |
此 |
知 |
勝負 |
矣 |
---|---|---|---|---|---|
ich |
Koverb „mittels“ |
dies |
wissen |
Sieg und Niederlage |
satzfinale Aspektpartikel |
Damit sage ich Sieg und Niederlage voraus. |
|||||
ich habe hier versucht, in der Kürze, ein grobes Verständnis für die grammatikalischen Aspekte des Taijiquanlun zu vermitteln. Diese Aspekte dienen aber trotz der Kürze dazu die Begriffe aus dem Klassiker zueinander in Beziehung zu bringen. Da ich selbst nicht von mir behaupten kann, des Chinesischen mächtig zu sein, weiß ich wie anstrengend es ist, die Grammatik in das Denken mit einzubeziehen. Darüber ist der Text von Wang Zongyue kein Alltags-Chinesisch. Das sei hier noch einmal erwähnt.